Geschichten

Liebesauflauf

Zutaten
Für die Masse:
Eine dicke Portion Mut,
Leidenschaft, so viel Sie haben,
Vertrauen, hiermit ebenfalls nicht geizen,
ein Tässchen Lust,
eine Prise Frechheit,
zwei Spritzer Humor (wegen des offenen Endes),
Erfahrung (sehr sparsam benutzen, kann leicht alles verderben).

Für den Guß:
Frisches, noch knackiges Verlangen (achten Sie unbedingt darauf, dass das Verfallsdatum noch nicht überschritten ist),
Zärtlichkeit (nur das Original, keine Substrate verwenden),
je nach Geschmack: Kreativität, Verwegenheit und Frohsinn.
(Sollten Sie Melancholiker sein, können Sie den Frohsinn jederzeit durch Sehnsucht ersetzen. Achten Sie allerdings auch hier darauf, dass sie noch nicht ausflockt).

Zubereitung:
Geben Sie alle Zutaten für die Masse gleichzeitig in eine geeignete Form, nehmen Sie am besten sich selbst, und schütteln Sie alles sehr gut durch.
Während dieses Vorgangs können Sie bereits die für den Guß benötigte Zärtlichkeit schaumig schlagen, danach das frische Verlangen in hauchdünne Scheiben schneiden, so ist es ergiebiger und nach Belieben wie oben angegeben würzen.
Nun das Feuer entzünden und sich nach einer zweiten geeigneten Form umsehen. Sehr beliebt sind Herzen, wie auch immer, in jedem Fall ist ein ausreichendes Fassungsvermögen wichtig. Wählen Sie gut aus, aber nehmen Sie sich auch nicht zu viel Zeit dafür.
Geben Sie nun die Masse in selbige Form, sodann wird der Guß gleichmäßig verteilt.
Zum Schluss bestreuen Sie noch alles mit ein paar Flocken Zuversicht und heizen sodann – je nach gewünschter Intensität – nochmals gut auf. Zu starke Krustenbildung sollte jedoch vermieden werden.

Servieren Sie den Auflauf in einem schönen Ambiente mit einem Glas Champagner, dem Sie ruhig eine kleine Note Rosenwasser beigeben dürfen. Sie dürfen auch sich selbst etwas Rosenwasser beigeben.
Das Mahl sollte zur Stunde der Dämmerung bei Kerzenlicht genossen werden, wenn die Welt sich bekanntlich ihre Schleier aus Schönheit um den Hals legt. Genießen Sie ausgiebig. Geizen Sie mit nichts, vor allem nicht mit sich selbst.

Tipp:
Vom Aufwärmen wird dringend abgeraten, das Mahl sollte stets frisch zubereitet werden.