Gedichte

Beginning

Und dann nahm der Mond ab,
die Nächte wurden kälter,
und die Schritte der Menschen verhaltener.
Es war nun alles ausgetauscht.
Andernorts gingen die Katastrophen weiter,
die richtigen: Kriege, Hunger, Flucht.
Und auch das Wetter fand weiterhin statt,
jene Bedingtheit, der wir noch immer
am stärksten ausgeliefert sind.
Man hätte sagen können,
dass alles wie immer war.
Aber doch konnte, wer wollte
und ein offenes Ohr hatte,
unter dem Dom der Nacht
den Atem Gottes hören.
Und manche, die Mut hatten,
nutzten die Zeit
und öffneten das Tor,
jenes zu ihrem Innersten,
zur Kathedrale Mensch.
Und auch darin hörten sie ihn.
Sie hörten ihn lauter als sonst.
Und ebenso sahen sie, klarer als sonst:
Alles.
Was sie taten, was sie getan hatten
und vor allem, wozu sie fähig waren.
Im Guten wie im Bösen und
das Gute und das Böse waren
zu ihrem großen Erstaunen
Eins.
Und als sie den Kopf hoben,
wurden sie gewahr, dass über ihnen
der Himmel offen stand.
Und jener Wind durchströmte den Tempel,
den Tempel, der sie selber waren,
Wind, der ihnen Frieden brachte,
Frieden und Gewissheit.
Und noch bevor sich ihre Schritte wieder beschleunigten,
beschlossen sie, dies nicht mehr zu vergessen.
Es war, wie es war und es war gut, wie es war.
Fortan würden sie ihrem Stern,
den sie über sich hatten herein scheinen sehen,
noch etwas entschiedener folgen.
Sie wussten, sie waren geliebt.
Bedingungslos.
Und das war erst der Anfang.